„Wir wollen diese Ansiedlung… Sie alle haben gerade erst einen Brief bekommen“
Liebes WZ-Team,
wer oder was bringt Hodenhagener Ratsmitglieder und Verwaltungsbeamte zu Sprüchen wie
„Wir wollen diese Ansiedlung … Sie alle haben gerade erst einen Brief bekommen“ …
… mit Anspielung auf die Erhöhung der Grundsteuer, oder
„Wenn ich das eine (online-Bestellungen mit nötigen Verpackungen) will, muss ich das andere (46m hohe Monsterhalle) in Kauf nehmen“ ?
Sind diejenigen, die unsere Interessen vertreten sollen, schon soweit abgehoben, dass sie meinen mit solchen Plattheiten der Bevölkerung drohen oder sie moralisch verpflichten zu müssen.
Die gleichen Menschen, die kein Problem damit haben, mehr als 160.000 qm Natur zu versiegeln und mit einem beispiellos monströsen Bau die Lebensumstände ihrer Bevölkerung zu beeinträchtigen ?
Das ist schon ganz schön dreist und meinem Gedächtnis nach selbst im Gewerbe-/Hallendorf Hodenhagen einmalig.
Zur Sache (hier leider nur Teilbetrachtung möglich):
- Angeblich will die „Deisterwelle“ umziehen, weil der bisherige Standort in der Wedemark „verkauft sei für Wohnbebauung“. Nachdem die Firma 2003 von Barsinghausen (daher „Deisterwelle“) in die Wedemark umgezogen war, wurde der Standort am Krähenberg bereits 2011 zum Gewerbegebiet Gerberstraße verlegt (nach Medienberichten mit viel Prominenz und Versprechen von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen). 2019 wurde der Bebauungsplan für das „alte“ Gelände geändert und das bisherige Gewerbegelände in Bauland umgewandelt. Nach Bodenrichtwertkarte entstand so ein etwa 5-facher Bodenwert (Gewerbe=49 €qm; Bauland =250 €/qm). Nach Zeitungsberichten behielt der alte Eigentümer seinerzeit das Eigentum am Gelände. Bei Google-Maps kann man sehen, dass die familiäre Vermarktungsfirma hier ebenfalls ihren Sitz hat. Ein Schelm der Böses dabei denkt.
- Welcher Standort in der Wedemark soll nun eigentlich „komplett umziehen“ ? Der bereits 2011 aufgegebene Standort am Krähenberg oder der neue Standort Gerberstraße oder beides ?
- Nach öffentlichen Berichten und Darstellungen hat die Firma insgesamt etwa 150 Mitarbeiter. Wie ergeben sich dann die versprochenen 80-100 Mitarbeiter für Hodenhagen ?
Woher soll das „qualifizierte Fachpersonal, vor allem in IT-Bereich“ kommen ? Aus Hodenhagen ? Aus der Samtgemeinde ?
- Sind der Firma irgendwelche Zusagen gemacht worden, die bisher der Öffentlichkeit nicht bekannt sind ?
- In welchem Zeitraum müssen wir nach den bisherigen Verlagerungen mit der wiedermaligen Umsiedlung der „Krönung der Ansiedlung“ rechnen ?
Wann wird es nach dem bisherigen Expose mit teilweise historischen Unterlagen und verräterischen Aussagen („es wir ein schneller Baubeginn gewünscht“ ) tatsächlich einen Entwurf des Bebauungsplans und eine wirkliche öffentliche Bürgerbeteiligung geben, z.B. mit Bürgerbefragung ?
Bei der immer wieder gebetsmühlenartig wiederholten Notwendigkeit von Steuereinnahmen: über welche Größenordnung der Steuereinnahmen sprechen wir überhaupt ? Bisher habe ich noch keine Zahl dazu gehört oder gelesen.
Welche Alternativen (z.B. andere Gewerbegrößen, andere Standorte in der Samtgemeinde) sind untersucht worden ?
Selbstverständlich brauchen wir Steuereinnahmen, aber nicht zu solchen Lasten der Lebensqualität und mit einer derartigen Zerstörung der Natur. Und dabei helfen keine „flotten“ Sprüche.
Schönen Gruß
HHAdam