Versäumt, die Bürgerschaft mitzunehmen

Betr.: Bau einer Wellpappenfabrik in Hodenhagen, WZ vom 5. April

Ein Resümee von den vergangenen 150 Tage der Bürgerinitiative Hodenhagen: Nach 150 Tagen nur ein offizielles Treffen mit fünf Ratsmitgliedernund der Bürgerinitiative – und das nur auf Wunsch der BI. Sieht so Bürgernähe und Dialog aus?

In der WZ wurde Bürgermeister Herr Beckmann mit folgendem Satz zitiert: „ Ich stehe im ständigen Kontakt mit der Bürgerinitiative“. Ständiger Kontakt wäre wünschenswert, und ein persönlicher Austausch wäre sicherlich eine gute Strategie, miteinander auf Augenhöhe umzugehen.

Unzählige Fragen an die Gemeinde sowie ein offener Brief bleiben nach wie vor unbeantwortet. Für die angekündigten Veranstaltungen Mai/Juni gibt es bis heute noch keine Termine.

Die BI hat in den vergangenen Monaten einen enormen Zuwachs an Themen wie auch an Mitstreiter/innen bekommen. Es zeigt sich, dass es bereits mehrere Anliegen gibt, die die Hodenhagener Bürger bewegen. Angefangen mit der Wellpappenfabrik, über die Standortfrage der neuen Grundschule. Kommt die neue Schule nach Hodenhagen, angrenzend an das Gewerbegebiet, oder nach Ahlden? Auch der Standort der neuen Feuerwehr wird heftig kritisiert.

Das besondere Vorkaufsrecht auf über 60 Grundstücken hat ein großes Entsetzen ausgelöst. Die Gemeinde Hodenhagen hat sich ohne Wissen der Grundeigentümer ein besonderes Vorkaufsrecht in das Grundbuch eintragen lassen. Somit wird ein Verkauf wesentlich erschwert.

Bedauerlicherweise wurde auch hier versäumt, die Bürgerschaft mitzunehmen, wie bei den anderen Themen auch. Dass dieses zu einem Unfrieden führt, ist nachvollziehbar.

Unsere Ratsmitglieder vertreten die gesamte Bürgerschaft. Es wäre jetzt an der Zeit, auch die Bürger „mit ins Boot zu holen“, die ihre Bedenken und Ängste äußern. Andernfalls entsteht der Eindruck, dass über die Köpfe der Bürger entschieden wird.

Wenn ein kleiner Ort mit rund 3200 Einwohnern es nicht schafft, Transparenz, Bürgern.he und Mitgestaltung herzustellen, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, dass die Ängste und Bedenken bei den nächsten Wahlen bei Parteien aufgefangen werden, die wir wahrscheinlich alle nicht wollen.

Ute Starosky,
Bürgerinitiative Hodenhagen