Sorgsam mit dem Lebensraum umgehen
Betr.: Klimawandel und Flächenversiegelung
Es regnet deutlich häufiger in Mitteleuropa. Ungewöhnlich starke Niederschläge kommen heute in Deutschland doppelt so häufig vor wie noch vor 100 Jahren. Das bekamen auch etliche Haushalte in Hodenhagen zu spüren. Durch die starken Regenfälle in den vergangenen Wochen stieg das Grundwasser immens. Viele Haushalte beklagten einen „Wassereinbruch“ im Keller. Unglaublich, wie in kürzester Zeit die Keller vorliefen. Einige mussten von den fleißigen, freiwilligen Helfern der Feuerwehr abgepumpt werden. Selbst Hodenhagener, die nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer wohnen, bekamen im Keller nasse Füße. Häuser, die mehr als 70 Jahre trocken waren, wurden knöchelhoch geflutet. Besonders betroffen waren die Lünzheide und Nebenstraßen. In vielen Häusern wird bereits seit 20 Tagen „geschöpft und abgesaugt“ – Tauchpumpen sind im Dauereinsatz. Da macht man sich schon so seine Gedanken, wie die Zukunft wird.
Mit zunehmender Versiegelung und hochbaulicher Dichte führen die durch den Klimawandel gehäuft auftretenden Starkregen immer häufiger zur Überlastung der städtischen Entwässerungssysteme und damit zu Überflutungen von Kellern, Flächen und Straßen. Daneben erfahren unsere Gewässer durch die unkontrollierte Einleitung von Niederschlagswasser eine erhöhte hydraulische und stoffliche Überlastung, sodass eine Verschlechterung des Gewässerzustands und erhöhte Unterhaltungskosten resultieren können. Bei einem Unternehmen im Gewerbegebiet Hodenhagen Süd gab es in der vorletzten Woche ein Problem: Das Wasser versickerte nicht. Traktoren mit mächtigen Fässern saugten dort non-stop über einige Tage das überschüssige Regenwasser ab, um es in andere Gewässer wieder abzulassen. Die Kombination aus Klimawandel und zunehmender Flächenversiegelung stellt daher ein besonderes Gefährdungspotenzial für Gebäude, Gewässer und den Menschen dar.
Hat man all das im Bezug auf die GIGA-Halle im Blick? Ist das gewollt? Wer einen Keller und schon mal Wasser darin hatte, weiß, was ihn erwartet: Schränke, Gefriertruhen und dort gelagerte Möbel sind im Anschluss nur noch Sperrmüll. Ist das Wasser raus, laufen wochenlang Bautrockner, die extrem hohe Stromkosten verursachen. Der Mensch hat immer noch nicht gelernt, sorgsam mit seinem höchsten Gut, seinem Lebensraum, umzugehen und zerstört ihn weiterhin, bis irgendwann alles kollabiert. Da sind die Keller nur der Anfang der Wahnzeichen.
Hodenhagen