Rückbesinnen auf das Dorf Hodenhagen

Betr.: Artikel „Den Bogen nicht überspannen“, WZ vom 13. Februar

Hierin soll wohl eine Verteidigungsposition zur unerwünschten Giga-Halle aufgebaut werden.

Herr Niemann stellt sich dar, als repräsentiere er in Tradition der Dorfgewächse Nuß und Tamke auch die Gemeinde Hodenhagen.

Aber er ist nicht Bürgermeister von Hodenhagen, sondern als dessen Gemeindedirektor nur „Hilfskraft“ für Verwaltungsaufgaben. „Den Bogen nicht überspannen“: Hodenhagen ist immer mehr vom Dorf zum Gewerbestandort geworden. Die Insgesamt-Gewerbefläche nähme mit dem Bau der Gigahalle etwa 70 Prozent der Insgesamt-Wohnfläche ein. Wollen wir das wirklich? Herr Niemann führt im Majestätsplural aus: „Uns – und auch dem Rat“ ist Beteiligung wichtig. So wichtig, dass es vom Beschluss des Flächennutzungsplans im Februar 2022 bis zur ersten Info-Veranstaltung bis in die Vorweihnachtszeit gedauert hat? Und dann unwillige Preisgabe von Infos. In der nächsten Info-Veranstaltung erhalten die Betroffenen hoffentlich Auskunft und können mitbestimmen.

Der Flächennutzungsplan ist SO nur entstanden auf Nachfrage eines interessierten Großunternehmens. Flächen für kleinere Gewerbe sind darin klar nicht gewollt. Von Anfang an ging es nur um die Ansiedlung der „Deisterwelle“. NUR dafür wurden bisher Arbeit, Zeit und Steuergelder eingesetzt.

Die „dargestellte Überdimensionierung“ wäre mit mehr steuerfinanzierter Manpower sicher noch „schicker“ ausgefallen. Und eine Belehrung der vermeintlich dummen Unterzeichner der Petition ist unangemessen und überflüssig.

Von den 160.000 Quadratmetern versiegeltem Boden und der 800 Meter langen Halle, in der etwa auf 1000 Quadratmetern maximal ein Mitarbeiter arbeiten soll, ist nicht die Rede.

Für wen im Ort sind die IT-Arbeitsplätze gedacht ?

Zur Zukunftssicherheit: Die EU befasst sich verstärkt mit Verpackungsmüll, auch Pappe. Der aktuell dazu vorliegende EU-Verordnungs-Entwurf hat in einschlägigen Kreisen jedenfalls wohl zu heller Aufregung geführt.

Und Gewinn und Verlust für unser Dorf ? Auf der einen Seite klare Nachteile wie umfangreicher Eingriff in die Natur; Lärm- und Lichtbelästigung bei Tag und Nacht; kaum Arbeitsplätze für Menschen in der Gemeinde; weitere Verschandelung der Landschaft und Zerstörung des Dorfcharakters.

Andererseits Versprechungen von imaginären Steuereinnahmen, deren Verbleib in der Gemeinde Hodenhagen unklar ist.

Wir sollten uns alle rückbesinnen auf das DORF Hodenhagen.

Ingetraut Adam
Hodenhagen