Hodenhagen mutiert zu Gewerbemoloch
Betr.: Artikel „Ein überfälliger Lückenschluss“, WZ vom 23. November
In dem WZ-Artikel wird der Bau des Fußweges zwischen dem Gewerbegebiet Nord und Hodenhagen in Szene gesetzt. Laut Gemeinde wird dieser Fußweg nicht wegen der umstrittenen Giga-Halle gebaut, sondern weil es ein lang gehegter Wunsch der Gemeinde sei. Und alle Wünsche konnten nicht befriedigt werden.
In der Tat: Eine mehrfache Querung der durch Schwerlastverkehr hoch frequentierten L191, ohne gesicherten Überweg (Ampel), ist nicht nur suboptimal, sondern für alle Verkehrsteilnehmer ähnlich gefährlich wie die bisherige Situation. Aber so ist das, wenn man erst Investorenwünsche befriedigt und lästige Sachen wie Fußwege für die Bürger viele Jahre nach hinten schiebt. Ich bezweifle, dass die Gemeinde sich hier einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Vielmehr ist es so, dass im Rahmen der Bauleitplanung zur Giga-Halle Hodenhagener Bürger einen Anwalt eingeschaltet haben, um unter anderem genau diesen Fußweg einzufordern.
In dem Artikel wird weiter ausgeführt, dass die Gemeinde diesen Fußweg bis zur Straße am Safaripark verlängern will, damit Fußgänger vom Bahnhof bis zum Safaripark gehen können. Von der L191 ist es dann aber auch noch ein langer Weg bis zum Park (ohne Fußweg!), und es gibt doch schon einen schönen Fußweg vom Bahnhof bis direkt zum Eingang des Parks. Optimal!
In der Begründung zum anlassbezogenen F-Plan für die Giga-Halle stellt Samtgemeindebürgermeister Niemann seine neueste Vision vor: Direkt im östlichen Anschluss an die Giga-Halle soll ein riesiges Gewerbegebiet auf dem Walsroder Gemeindegebiet entstehen, von dem die Gemeinde Hodenhagen nichts, außer noch mehr Schwerlastverkehr, haben wird. Niemann rollt mit der Verlängerung dieses Fußweges für die Walsroder Gemeindekasse den roten Teppich aus und wird eingesessenen Hodenhagener Arbeitgebern weitere Arbeitskräfte abziehen. In wessen Interesse handeln Niemann und der Rat eigentlich? Hodenhagen mutiert zu einem hässlichen Gewerbemoloch, in dem für Bürger bald kein Platz mehr ist.
Hodenhagen