GIGA Hallen in Hodenhagen: Verantwortung für künftige Generationen

Wer kann sich vorstellen, wie groß ein Gebäude ist, was über 3400 Einfamilienhäuser (10x10x10 m) beinhaltet? Dies sind wahrscheinlich mehr Häuser, als es in ganz Hodenhagen gibt.

Ich habe viele Leute befragt, wie viele Einfamilienhäuser nach ihrer Meinung in die GIGA Hallen passen würden, und bekam häufig „100“ zur Antwort. Das zeigt, wie schwierig es ist, die tatsächlichen Ausmaße dieser Hallen einzuschätzen.

Jetzt schon sind die Bürgerinnen und Bürger schockiert über die Dimensionen der VESTAS-Halle (18 m hoch, 400 m lang).

Die Ausmaße hat man aber erst gesehen, als sie komplett fertig war. Im Vergleich dazu: Die GIGA-Halle soll bis zu 45 Meter hoch werden und eine bebaute Fläche von 160.000 m² haben (ca.  22 Fußballfeldern entspräche).

Auch die Auswirkungen eines solchen Vorhabens auf die Verkehrssituation können die meisten sich nicht vorstellen: Allein für die Bodenabfuhr und -anlieferung werden etwa 18.000 LKWs benötigt, und über die gesamte Bauzeit ist mit bis zu 100.000 LKWs zu rechnen. Dieses zusätzliche Verkehrsaufkommen wird nicht nur Hodenhagen, sondern auch das gesamte Umfeld betreffen. Eickeloh, Hademstorf, Ahlden – alle werden unter dieser zusätzlichen Belastung leiden.

Jeder Bürger und  Verantwortliche sollte sich folgende Frage stellen: Kann man seinen Kindern oder Enkeln später einmal guten Gewissens sagen, man wäre dafür gewesen, weil das Geld für ein neues Schulgebäude gebraucht wurde und deshalb solche Hallen gebaut werden mussten?

Wer sich in solch unsicheren Zeiten zugunsten von GIGA Hallen im ländlichen Hodenhagen entscheidet, trägt Verantwortung für die Zukunft. Man würde sich wohl später vorwerfen lassen müssen: „Wie kurzfristig habt ihr gedacht, uns so ein Erbe zu hinterlassen? Wer soll jetzt für den Rückbau aufkommen? Solch ein Gebäude passt nicht in diesen ländlichen Bereich!“

Niemand wird dann noch von den Kosten der Schule sprechen, aber sehr wohl von den GIGA Hallen. Auch andere Gemeinden finanzieren Kindergärten und Schulen – ohne solche „königlichen Ansiedlungen“. Und das Argument, die Hallen würden Arbeitsplätze schaffen, trifft auch nicht zu, weil hier im Verhältnis 1 Arbeitnehmer auf 1.600 m² kommt. Es bleibt also offen, welche Argumente sonst dafür – oder eher dagegen! – sprechen… Jedenfalls kann niemand behaupten, das Risiko und die negativen Auswirkungen nicht erkennen zu können! Hier geht es um ein Klumpenrisiko.

Hier zählt später nicht die AUSREDE: Das haben wir nicht einkalkuliert, das wussten wir nicht, das konnten wir nicht absehen. 

Ute Starosky