Ein gut zu überlegendes Projekt
Betr. Möglicher Bau einer „Giga-Halle“ in Hodenhagen
Jeden ersten Donnerstag im Monat, bislang zum achten Mal, findet der Bürgertreff der BI Hodenhagen statt.
War es anfangs eher eine Gesprächsrunde besorgter Bürger, füllen jetzt faktenbasierte Vorträge mit Power-Point-Präsentationen den mehr als überfüllten Saal. Der Bürgermeister und ein Ratsmitglied sind ebenfalls regelmäßig anwesend, um die neueste Sachlage zu erfahren. Dabei handelt es sich um Gutachten, Recherchen von Fachleuten und Spezialisten. Beide sind häufig überrascht, welche Informationen durch die BI schon ans Licht gelangten.
Mittlerweile hat die BI auch einen regen Austausch mit anderen Bürgerinitiativen in ganz Deutschland, bei denen es auch um das gleiche Thema geht: wichtige, noch vorhandene landwirtschaftliche Flächen in Gewerbeflächen umzuwandeln. Ein aktueller Beitrag in der Sendung „Plusminus“ vom 13. September stellte deutlich dar, was es bedeutet, so eine große Fläche für Gewerbe zu vernichten. Vor allen Dingen ein Gutachten für die Wirtschaftlichkeit fällt dabei recht mager aus. Am Anfang von großen Steuereinnahmen beeindruckt, wird am Ende noch draufgezahlt. Ein Finanzexperte zeigte eine vernichtende Beispielrechnung auf. Zum Wohle der Bürger und der Gemeinde wurde das Projekt in dem Beitrag schnellstens begraben.
Ein weiterer Beitrag hat mich am vergangenen Donnerstag noch sehr beeindruckt: ein Video aus dem Jahr 2020. Es zeigt, wie bei Starkregen die Lünzheide zu großen Teilen ab der Brücke des Wiedenhausener Bachs überschwemmt war. Fast kniehoch wurde der Teil der Lünzheide ab der Brücke geschwemmt. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits zwei Hallen. Da kommt man ins Grübeln, was Starkregen anrichtet, wenn weitere gut 17 Hektar versiegelt werden.
Eine Stellungnahme des Landkreises zu diesem Projekt klingt auch eher kritisch. Man müsse genau prüfen, alle wichtigen Kriterien berücksichtigen, ob so ein großes Bauwerk überhaupt für Hodenhagen infrage käme. Fasst man also mal zusammen: Kaum Arbeitsplätze, Steuereinnahmen mit großem Fragezeichen (eventuell wird noch draufgezahlt) – die schon bestehenden Hallen füllen auch nicht, wie zuerst angenommen, die Kasse der Gemeinde, wie ein Ratsmitglied erst kürzlich verlauten ließ. Ein Fausthieb für die Natur und Umwelt und ein Fauxpas für das Erscheinungsbild unseres Dorfes. Alles in allem ein gut zu überlegendes Projekt, von dem bei der Masse an Gegnern dringend Abstand genommen werden sollte.
Hodenhagen