Quo vadis, Hodenhagen?
Betr.: Themen aus Hodenhagen
In den vergangenen Monaten häufen sich die Berichte, Kommentare und Leserbriefe zu aktuellen Themen in Hodenhagen. In den neuesten Meldungen geht es um einen weiteren großen Hallenbau und die Gründung einer Initiative „pro-Wellpappe“. Die hierbei angeführten Behauptungen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen werden plakativ vorausgestellt: Wenn BMW nicht eine neue Halle bauen kann, verlässt BMW Hodenhagen.
Es wird Zeit, dies einmal richtigzustellen: Da ist wie immer wieder die Rede von Gewerbesteuern, die ausbleiben sollen. Und dann könnte die Schule angeblich nicht finanziert werden. Wobei der Eigentümer des BMW-Lagers in Hodenhagen in Bayern ansässig ist. Da ist es mehr als fraglich, ob zusätzliche Gewerbesteuern an die SG Ahlden gezahlt werden. Auch die Kulisse eines Arbeitsplatzwegfalls ist aus der Luft gegriffen, denn nicht Hodenhagen herrscht Vollbeschäftigung. So sind seit einem halben Jahr große Plakate im Gewerbegebiet aufgestellt, auf denen dringend Logistikarbeiter zu attraktiven Konditionen gesucht werden.
Und dann ist da noch das Schweigen von BMW zu erwähnen. Auf einem Fragenkatalog der WZ wird nicht geantwortet. Das ist schon merkwürdig, denn wenn tatsächlich Bedarf an weiterer Lagerfläche besteht, würde jeder Interessent hierzu ganz sicher positive Signale aussenden. Und da passt es gut ins Bild, wenn gar nicht BMW beim Grundstückseigentümer vorstellig wurde, sondern ein unabhängiger Projektentwickler. So einen Vorgang haben wir hier schon, denn die „Vestas-Halle“ ist ja auch in einem Londoner Immobilienfonds gelandet. Steuer, ade!
Es ist festzustellen, dass insbesondere aus der Verwaltung immer wieder Behauptungen zu hören sind, die bei näherer Betrachtung fragwürdig sind. Auf Rückfragen wird dann gerne auf Datenschutz verwiesen. Und erwähnenswert ist weiterhin, dass die gesamte Bauabteilung der SG Ahlden gekündigt hat. Ob es da wohl am Betriebsklima lag? Da ist es ja dann auch nicht verwunderlich, wenn die Beliebtheitswerte in den Keller fallen. Und bei der Initiative „pro-Wellpappe“ ist dem Initiator zu wünschen, dass es ihm nicht so geht wie der Jungfrauendemonstration in Hamburg. Da war nämlich die eine krank, und die andere wollte nicht allein los.
Brigitte Weber,
Hodenhagen