Instandsetzung der Infrastruktur vorantreiben

Betr.: Haben die richtigen Entscheidungen getroffen, WZ vom 7. Februar

Ja, die Samtgemeinde Ahlden darf sich über den freiwilligen und selbstlosen Einsatz ihrer Bürger freuen, doch sollte dies nicht dazu führen, dass einige unbequeme Wahrheiten nicht weiter diskutiert werden müssten. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um dieses Hochwasser-Szenario vorherzusehen. Ja, auch in Hodenhagen gab es ein erhöhtes Niederschlagsaufkommen. Klimaveränderungen mit jährlich steigenden Durchschnittstemperaturen bedeuten eben neben zunehmenden Starkwindereignissen auch eine höhere Wasseraufnahme in der Atmosphäre. Diese Niederschläge haben dieses Mal das mittlere Niedersachsen getroffen.

Zusätzlich stellte sich dann noch ein Allerhochwasser besonders über die Zuläufe von Oder und Leine bedingt durch reichlich Niederschlag im Harz ein. Der Abfluss der Meile wurde dadurch behindert und drohte den Ort Hodenhagen von Osten her zu überfluten. Meine Damen und Herren im Gemeinderat: Sie müssen sich eingestehen, dass Hodenhagen und Ahlden nur sehr knapp an einer Katastrophe vorbeigeschliddert sind. Das Hochwassergeschehen hat die Schwächen unserer innerörtlichen Infrastruktur aufgezeigt, zum Beispiel Wasserabführung der Neiße und diverser Zulaufgräben aus den Gewerbegebieten in die Aller oder die Blutung unseres örtlichen Schmutzwassersystems durch Grund- und Oberflächenwasser.

Meine Forderung deshalb: Konzentrieren Sie sich auf die Instandsetzung unserer Infrastruktur und stoppen Sie jegliche weitere Versiegelung unseres Gemeindegebietes. Ziehen Sie die 22. Änderung des F-Plans zurück. Die jetzigen vier Hallenkomplexe nur im Gewerbegebiet Nord haben in der Woche vor Weihnachten bei einem Niederschlagsaufklommen von 103,5 Millimeter für 12.420 Kubikmeter Oberflächenwasser gesorgt. Der versiegelungsbedingte fehlende Wasserspeicher und das durch die enormen Dachflächen rasch zusammenfließende Regenwasser hat mindestens zu einer drastischen Verschärfung der Hochwasserlage, insbesondere auch am Wiedenhausener Bach geführt. Ein Indiz dafür ist die enorme Schwankungsamplitude des Wasserstands.

Also lieber Gemeinderat, gehen Sie in sich und treffen Sie jetzt die richtigen Entscheidungen. Ein „Weiter so“ bedeutet, dass Sie vorsätzlich eine Überflutung des Ortes Hodenhagen in Kauf nehmen würden.

Edwin Schmidt
Hodenhagen